Ziel und Anliegen
Das Ziel des Netzwerkes ist es, einen Verbund aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu etablieren, der bestehende Probleme im produzierenden Gewerbe mit Werkzeugen der „virtuellen Techniken“ löst. Dabei verbindet AVARE gemeinsame anwendungsgetriebene Forschung mit Möglichkeiten virtuelle Techniken und Ihren Einsatzbereich kennenzulernen.
Foto: TU Chemnitz/Marco Schumann
Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sind Ausprägungen der interaktiven Verwendung von 3D-Daten, wobei deren Darstellung eine ausschlaggebende Rolle spielt. Die um diese Methoden der Visualisierung fiktiver Welten und der Überlagerung der Realität mit virtuellen Daten entstandenen Methoden, Anwendungen und Prozesse werden allgemein als „virtuelle Techniken“ bezeichnet. In Industriezweigen mit Großseriencharakter ist deren intensive Nutzung in der Produktentwicklung kaum noch wegzudenken, während in KMU und bei kleineren Serien ihre effektive Anwendung noch Hemmnisse aufweist. AVARE soll besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen die Vorteile virtueller Techniken bekannt machen und neue Anwendungsfälle finden. Neben den eigentlichen VR/AR-Anwendungen ist besonders die Verwaltung, Ablage und Konvertierung von Daten ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld des Netzwerkes.
Hauptentwicklungslinien
Die gemeinsame Forschung des Netzwerks AVARE hat folgendende Schwerpunkte:
Unterstützung manueller Arbeitsprozesse
Virtuelle Techniken in Verbindung mit mobilen oder stationären Endgeräten sind prädestiniert zur Unterstützung von Arbeitsvorgängen, bei denen nächste Schritte, benötigte Informationen oder animierte Anleitungen eingeblendet werden. Damit lassen sich unnötige Aufwände für Schulungen und Informationsbeschaffung reduzieren, bei gleichzeitiger Verringerung von Fehlern.
Typische Anwendungsfelder: Service von Maschinen, Remotesupport, Anlernen in der Produktion u.v.m.
Information / Entscheidungsunterstützung
Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, werden Entwicklungszeiten von Produkten immer kürzer und bestehende Abläufe in Produktion, Service und Vertrieb müssen effizienter gestaltet werden. Die interaktive, dreidimensionale Visualisierung von Daten erlaubt dem Nutzer ein besseres Verständnis von Zusammenhängen und Produkten. Dies lässt sich nutzen, um ein Produkt in der Entwicklung gewerkeübergreifend zu beurteilen, es auf neuartige Art und Weise zu präsentieren oder Serviceabläufe zu straffen, indem der Kunde ein 3D-Modell z. B. zur Ersatzteilbestellung nutzt oder Wartungsabläufe gezeigt bekommt.
Typische Anwendungsfelder: Produktentwicklung, Vertriebsunterstützung, Anzeige von Maschinen- oder Produktionszustand, Fabrikplanung u.v.m.
Virtuelle Techniken für die Aus- und Weiterbildung
Kostengünstig erhältliche VR-Brillen machen neue Arten der Weiterbildung möglich, in denen sich der Schüler in einer virtuellen Welt befindet. Vorstellbar sind dabei Selbstlernen (auch mit spielerischen Elementen), angeleiteter Unterricht oder Teamwork. Durch den hohen Grad der Immersion und Interaktivität und die Möglichkeit die Inhalte weltweit zu schulen hat die Technologie das Potential Wissen schneller, besser und zielgerichteter zu vermitteln.
Typische Anwendungsfelder: Schulung an Maschinen und Anlagen, Simulation von Gefährdungssituationen, Fernunterricht am 3D-Modell u.v.m.
Virtuelle Zusammenarbeit
XR-Kollaborationssysteme machen eine immersive Zusammenarbeit bei gemeinsamen Entwicklungen, der Kundenkommunikation oder zu Schulungszwecken möglich.